Easybell – „FlatbyCall – DSL Flatrate auf Abruf“, ein Produkt mit Tücken. Oder sollte ich sagen eine Firma mit Hintergedanken? Hier meine Erfahrungen mit Easybell, bzw. die Erfahrungen mit dem DSL Flatrate Produkt.

Nachdem mir Congster meinen DSL Vertrag gekündigt hat, und mir zum 2,5 fachen das ursprünglichen Preises einen neuen Tarif (dann aber als „Congstar“) anbot, lehnte ich dankend ab. Zu dem Preis war das einfach nicht attraktiv. Die Alternative für mich sollte ursprünglich ein Angebot der Firma Titan Networks, Titan DSL, sein. Doch mit 35 Euro netto war das auch ganz schön happig – dafür kannte ich die Firma und wußte um den guten Support und individuelle Lösungen.

Also war der Plan den gesamten Telefonanschluß zu Titan Networks zu portieren und per SIP zu terminieren, doch das besser in der Ferienzeit wenn ein möglicher Ausfall nicht tragisch ist. Also suchte ich einen günstigen Anbieter für eine DSL Flatrate, und zwar nur die DSL Flatrate. DSL Anschluß und Telefonanschluß hatte ich ja, und ein Wechsel sollte eben gerade nicht stattfinden.

Easybell bietet mit dem Produkt „FlatbyCall – DSL Flatrate auf Abruf“ ein – wie ich dachte – interessantes DSL Produkt: Für wenig Surfer günstig, für stärkere Nutzer und VoIP Telefonie User wie mich preislich gedeckelt.

Mir viel zwar auf, dass es mit den Umlauten in den E-Mails nicht so klappte, und auch sonst wirkte Easybell eher merkwürdig unprofessionell. (Rechnungen im PDF Format und CSV Daten aus dem Easybell Portal werden stets unter dem Dateinamen „customer“ ohne Extension verschickt – das gibt natürlich Probleme.) Auch der Einsatz eines Glassfish Container konnte mich nur bedingt an ein professionelles Umfeld glauben lassen.

Dabei sah die Produkt und Leistungsbeschreibung von dem Easybell DSL Tarif gut aus:

easybell-flat-by-call

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Sogar wenig Nutzer möchte man hier von einer Flatrate überzeugen – für Vielnutzer ist eine Deckelung vorhanden. Klingt gut, und fair.

Nun erhielt ich nach 2 Monaten normaler Nutzung der Flatrate eine Sperrung. Wieso das? Keine Ahnung, der Easybell Support war telefonisch nicht erreichbar, auch auf meine E-Mail habe ich bisher keine Antwort erhalten.

Ich weiß nur, dass mir am Wochenende, genau gesagt am Sonntag dem 4.10., einen Tag nach dem Tag der deutschen Einheit von dem ostdeutschen Unternehmen Easybell GmbH mein Vertrag gesperrt wurde.

easybell-sperre

Und warum wurde ich gesperrt? Ich habe keine Ahnung. Ich kann mir ja einen möglichen Grund selber aussuchen. (Easybell hat stets Forderungen per Lastschrift einziehen können, und meine Registrierungsdaten sind sicherlich nicht „inkonsisten“.)

Einzig die „nicht vertragskonforme Nutzung“ des DSL Vertrages von Easybell bliebe als mögliche Erklärung. Doch was sollte ich da „falsch“ nutzen? Ich bin ein normaler User, E-Mail, VoIP, hier und da helfe ich mit Ubuntu alpha und beta Versionen zu testen. Dabei kamen in einem Monat mit 31 Tagen auch mal 29 GB Daten zusammen. Zu viel für Easybell?

Offenbar, denn in den allgemeinen(!) Geschäftsbedingungen findet sich ein Sonderpassus für genau das von mir gewählte Produkt. Easybell schreibt dort:

„Für den Tarif Flatrate auf Abruf (DSL FlatbyCall) kann easybell den Zugang ohne Ankündigung wieder sperren und den Vertrag kündigen, wenn das Nutzungsprofil vermuten lässt, dass der Kunde Rechte Dritter (z.B. aus dem Urheberrecht) nicht achtet. Als unwiderlegbare Vermutung gilt ein durchschnittlicher Down- oder Upload von mehr als 1 Gigabyte pro Tag.“

easybell-agb-flatrate-by-call

Ahso. Eine „unwiderlegbare Vermutung“ ist für Easybell in den AGB der Weg Kunden loszuwerden, bei denen sich das Produkt nicht rechnet? Dann bewerbt es doch bitte eben NICHT als Flatrate, wenn es keine Flatrate ist!

Und vor allem: Versteckt keine individuellen überraschenden Klauseln in den AGB – ein Abmahnanwalt hätte hier seine helle Freude drann.