Welche IDE man bevorzugt, darüber kann man sicherlich vortrefflich streiten. Genauso übrigens auch über Webbrowser. Doch eins ist klar: Bei der Entwicklung zählt jede gesparte Sekunde. Gerade in Webanwendungen wird man nicht um manuelles Testen und Ausprobieren herumkommen. Ich habe gemerkt, dass man mit dem Firefox (Firebug, Webdeveloper Toolbar, etc. pp) wunderbar Debugging betreiben kann. Das Tooling ist in meinen Augen ungeschlagen.

Doch geht es ums „herumklicken“ und Ausprobieren ist meiner Erfahrung nach der chromium-browser ungeschlagen schnell. (Vermutlich auch weil er bei mir absolut ohne Addons, Plugins und Erweiterungen läuft.) Der Browser ist unter Ubuntu/Linux zwar noch sehr beta, doch immerhin gibt es für Ubuntu ein PPA, so dass die Installation der Chromium Beta 3 kein Problem darstellt.

Die Installation des chromium Browsers (Entwicklerversion) geht am einfachsten über das PPA mit den folgenden Befehlen:

echo "deb http://ppa.launchpad.net/chromium-daily/ppa/ubuntu `lsb_release -cs` main" > /tmp/chromium.list
sudo mv /tmp/chromium.list /etc/apt/sources.list.d/
sudo apt-key adv --recv-keys --keyserver keyserver.ubuntu.com 5A9BF3BB4E5E17B5
sudo apt-get update
sudo apt-get install chromium-browser

Auch sehr praktisch: Man kann den Browser so starten, dass er alle während der Tests erzeugten Daten in ein temporäres Verzeichnis legt und so keine großen Altlasten bleiben. Eine beispielhafte Konfiguration in Netbeans 6.7 mit Chromium als Browser sieht so aus:

netbeans-chromium

Netbeans weist den Chromium Browser hier an sein Profil unterhalb von /tmp anzulegen. So muss man zwar einmalig „nichts importieren“ und „nicht als Default Browser“ anklicken, dafür bleibt jedoch auch wenig übrig, wenn die Entwicklung fertig ist. Zum Debugging (Ajax, JavaScript etc. pp) kann man natürlich dann auf den Firefox oder Tests zurückgreifen.

Damit soll übrigens nicht gesagt sein, dass Firefox insgesamt schlecht oder langsam wäre. Sicherlich wird die nächste Version von Firefox auch nochmal deutlich schneller werden, und zum täglichen Gebrauch werde ich ganz sicher (so bald) nicht zu Chromium wechseln. Für diesen speziellen Zweck macht sich Chromium bei mir jedoch sehr bezahlt. (In so fern mein „Dankeschön“ an Google für die Entwicklung des Google Chrome Browsers, ohne den es auch kein Chromium gäbe.)