Die USA sind anders, als Deutschland – wohl auch anders, als Europa. Das merkt man besonders, wenn man nicht einen für das deutsche Publikum synchronübersetzen US Spielfilm im Fernsehen anschaut, sondern wirklich in den USA ist.San Francisco hat bei mir die ersten Eindrücke hinterlassen. Und ich eine Tasche im Transfer-Shuttle. Ich werde zukünftig die Gepäckstücke wohl besser zählen oder mir einen Zettel machen.

Das Shuttle war voller Gerümpel und Krams – mehrfach wurde angehalten, um weitere Gäste aufzusammeln. Interessant war ein Belgier der bei Cognos arbeitet, und vor einem Konferenzbesuch noch etwas Urlaub machen möchte. Auch zeigte sich an der JavaOne sehr interessiert, mal sehn ob wir uns wieder treffen. (Vielleicht hat er ja meine Tasche?)

In Restaurants und Geschäften kommt mal Mehrwertsteuer und lokale Steuern drauf, mal nicht. Ich blick da kaum durch. In vielen Geschäften ist der „Tip“, also Trinkgeld, auch obligatorisch. Ist man unzufrieden gibt man dennoch 10-15%, weil die Menschen von ihrem normalen Gehalt nicht leben können.

Und so ähnlich sieht es hier auch aus. Vor den Strechtcher-Limosinen liegen Obdachlose im Dreck. Viele scheinbar auch geistig behinderte (oder durch Medikamente oder Alkohol veränderte) Menschen laufen hier durch die Gegend. In vielen Augen ist nur „Leere“ zu sehen. Sehr deprimierend.

Ich bin überrascht, wie schnell man sich das aktive Weggucken angewöhnt, um nicht permanent damit konfrontiert zu werden, weil es einen runterzieht und man an der Situation des Einzelnen einfach garnichts ändern kann.

Vor einem Gebäude der Gesundheitsfürsorge bildet sich schon um sieben Uhr morgens eine lange Schlange. Ein Aufpasser schickt die, die Drängeln wieder ganz nach hinten zur Strafe.
Ich kenne das amerikanische Gesundheitssystem nicht so gut, aber scheinbar ist immerhin eine minimale Grundversorgung kostenlos. Aber wirklich nur die. Ich habe noch nie so viel elende Menschen gesehen – dazu noch so dicht an der Dekadenz.

Gucci, Dolce & Gabana – direkt davor Menschen mit einem Pappschild „anything helps“. Bei McDonalds der hinweis an dich sehr geschätzten Kunden dort keine Spenden zu geben, da durch noch mehr Bettler angelockt würden. Werde man zu sehr belästigt, solle man im Restaurant Bescheid geben.