Andere machen das auch so
Privat/Leben Januar 8th, 2007Ein Kunde fragt an, ob ich ein „Realtime Java Projekt“ durchführen kann. Ich sage ihm, daß ich dazu schon genaueres wissen müsse, wir könnten uns zur Erhebung der Anforderungen und Erstellung eines Pflichtenheftes treffen oder das telefonisch vorbereiten.
Er meldet sich wieder, möchte das selber machen. (Vermutlich um Geld zu sparen)
Ein halbes Jahr später, Sonntag Abend um 22:40 erhalte ich eine E-Mail mit „Anlagen“, erbeten wird eine „zeitnahe Rückantwort“.
Das Pflichtenheft hat als zweiten Abschnitt „Zielerklärung – Was ist Sinn und das Ziel“. Leider wird weder hier noch im restlichen Teil deutlich was der Kunde überhaupt möchte, dafür ist das ganze mit Buzzwords aufgemotzt, redundante Abschnitte und technische Details die an der Stelle nichts verloren haben runden den Eindruck ab.
Immerhin wird klar, daß es sich um irgendetwas im Finanzumfeld mit Aktiendaten handelt, die per Microsoft COM an „ASP oder Java“ angebunden werden sollen, damit das ganze dann „mit PHP weiterverarbeitet wird“.
Am Montag rufe ich an, per Mail ist da schonmal nicht viel zu machen, ich schlage dem Kunden vor, daß man auf Basis seiner Ideen ein Treffen vereinbart, die tatsächlichen Anforderungen erhebt und mir dabei ein Eindruck vermittelt wird, was er überhaupt für einen Einsatzzweck vorgesehen hat.
So hat er sich das nicht vorgestellt, ich könnte ruhig ein paar Fragen stellen und auch telefonisch noch Absprachen machen, aber er möchte kein abnahmefähiges Pflichtenheft oder einen Lösungs-/Architekturentwurf, er möchte eine „Hausnummer“ was das kostet und wann es fertig ist.
Schließlich hat er noch drei andere die ein Angebot abgeben, und „die machen das auch so“, ein persönliches Treffen sei schonmal garnicht drinn und mit mir könne er so nicht zusammenarbeiten.
Ich wünsche ihm viel Erfolg und alles gute bei dem Projekt.
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