Rückflug und was die Lufthansa von der Bahn gelernt hat

Geschrieben von everflux am Dezember 9th, 2006

Der Rückflug war relativ spät am Morgen angesetzt (11 Uhr), so daß ich dachte, es sollte noch ein leckeres Frühstück und vielleicht kurzes Shoppen am Flughafen München drinn sitzen.

Nach der Ankunft am „Lufthansa“ Terminal 2 wurde ich aber schnell eines besseren belehrt: Für Menschen, die gerne persönlich einchecken möchten staute sich eine riesige Warteschlange vor den Lufthansa/StarAlliance Schaltern. (Zumindest für ECO Flieger)

Ich stand über eine Stunde in der Warteschlange, die sich 5 fach vor der gesamten Counter-Wand gefaltet schlängelte. Absoluter Horror – gut, daß ich rechtzeitig da war. Ich bekam dann einen Gangplatz am Notausgang – herrlich viel Platz.

Neben mir saß ein sehr sympatischer Passagier, der gerade unter Jetlag-leidend aus den USA für 3 Wochen Urlaub bei seinen Eltern macht. Yannick hat es geschafft an einer US-Uni gleichzeitig Fußball und „Foreign Affairs“ zu studieren bzw. trainieren, und zeigte mir per Video wie er spielt. Awesome!

So kann man doch interessante neue Menschen kennenlernen, vielleicht ein Grund mehr mal zum Shopping durch die Gegend zu jetten 😉

Canadair: Münster München by Lufthansa

Geschrieben von everflux am Dezember 7th, 2006

Ich muß sagen, ich kann jetzt die Begeisterung für die Canadair nur teilen. Ich bin zum ersten mal mit einer Canadair unterwegs, und noch nie hatte ich das Gefühl beim Starten derartig in die Luft geschossen zu werden. Ein echter Jet, und ich bin sicher, der könnte noch deutlich mehr.
Ist in etwa wie der Unterschied zwischen Omnibus und einem Sportwagen. Macht einfach Spaß.
Ganz im Gegensatz zum Bahnfahren – die neuerliche Preiserhöhung freut mich unter diesem Aspekt schon, verbessert sie die Wettbewerbssituation für Fluglinien doch wenigstens.
Eine kleine Rechnung: 1 Stunde Anreise zum Flughafen incl. Pufferzeit, eine Stunde Flug, eine Stunde bis München City.
Dagegen die Bahn: 15 Minuten Anreise zum Bahnhof. Umsteigen incl. händischem Umpacken des Gepäcks. Wartezeiten. Alles in allem ungefähr 6-7 Stunden. Da bringt es auch nicht viel direkt in der City zu sein, denn die Reise schafft einen. Und es gibt keine Freigetränke 😉

Wahlfreiheit – jeden halb-unglücklich machen

Geschrieben von everflux am Dezember 6th, 2006

Microsoft hat sich viel Mühe gegeben mit Windows Vista, gar keine Frage. Es ist auch „hübsch“ geworden. Für jeden ist etwas dabei, jeder soll glücklich werden.

Auch beim ausschalten!

Vista shutdown
Da gibt es also die unterschiedlichsten Möglichkeiten, den Rechner herunter zu fahren, auszuschalten, neu zu starten, schlafen zu schicken oder zu verriegeln – nachdem man einen winzig kleinen Button drückt, um überhaupt das Menü aufzurufen.

Die beiden Optionen, die man am häufigsten brauchen wird hat Microsoft netterweise mit den beiden Symbolen für „Power“ und „Schloß“ versehen. Jedoch ist der Powerknopf auf meinem Thinkpad Laptop mit dem Sleep-Modus belegt – möchte ich den Rechner wirklich ausschalten muß ich mich durch das Menü hangeln.

Nervig? Ja!

Aber ich weiß wenigstens was da passiert. Wie erkläre ich meiner Mutter wozu die ganzen verschiedenen Knöpfe und Menüeinträge sind? Erschwerend kommt hinzu, daß viele Pyschologen davon ausgehen, daß im Arbeitsgedächtnis bzw. Kurzzeitgedächtnis nur Platz für 5-6 Elemente ist. Das bedeutet unter Umständen „hartes“ Nachdenken. Um den Rechner auszuschalten!

Abgesehen von der Software bietet ein Rechner häufig noch zusätzliche Möglichkeiten: Zusätzliche Tastaturtasten, einen zentralen „Power-Knopf“, Laptopdeckel schließen und so weiter.

Hat Microsoft also etwas falsch gemacht? Wirklich falsch sicherlich nicht, aber ungünstig – man wollte eben jeden möglichen Anwender glücklich machen, schließlich geht es um Kunden, die viel Geld bezahlen sollen.

Und genau da liegt das Problem: Jeden glücklich machen zu wollen resultiert schnell in einem Kompromiß, der jeden halb-unglücklich macht. Zu viele Optionen, zu viele Features. Ein iPod-Nano kommt ohne Ein- und Ausschalter aus! Am Anfang mag es verwirrend sein, mit dem Start-Knopf auch zu stoppen, aber seit Windows 98 weiß man ja, daß man den Rechner über das „Start-Menü“ herunterfährt.

Ich entwickel selber auch Software, bin stolz auf Features, die ich einbauen kann, neue Möglichkeiten, die mir einfallen. Wenn der Kunde oder Anwender dann jammert tendiere ich sogar dazu, zu „erklären“ wieso und warum ich Dinge auf eine bestimmte Weise gelöst habe. Kein Kunde möchte Erklärungen oder gar viel lernen müssen, um eine Software zu bedienen.

Besser ist eine Oberfläche, die selbsterklärend, intuitiv zu bedienen ist. Wo ich meine Oma vorsetzen kann, und sie bedient es auf natürliche Weise.

Wenn es nur genauso leicht wäre, Software so zu designen, wie so ein Design zu fordern.

Inspiration dazu.

Google: Spam und Gegenspam

Geschrieben von everflux am Dezember 4th, 2006

Nachdem es einigen Wirbel um das De-Listing einer Webseite gab (Slashdot, Digg, …) hat sich Google in Form von Matt Cutts dazu geäußert, wie Google mit spammigen und gehackten Webseiten umgeht:

Dabei kam heraus, daß Google automatisch E-Mail versendet, wenn die Maschine der Ansicht ist, daß der Spam auf den Webseiten „versehentlich“ oder durch einen Einbruch verursacht wurde, nicht jedoch, wenn davon ausgegangen werden muß, daß ein black-hat SEO am werkeln ist.

Der Webmaster der betroffenen Webseite hat sich dann auch per Kommentar zu Wort gemeldet, und beklagt, daß keine der von Matt Cutts so löblich hervorgehobenen E-Mails (keine andere Suchmaschine ist so „nett/zuvorkommend/kommunikativ“) angekommen ist.

Der Grund: Spamcop hat einige der Google-Mailserver als Spam-Quelle gelistet. Damit wurden diese E-Mails abgewiesen, da sie ja von einer mutmaßlichen Spam-Quelle stammten.
Google sollte stärker darum bemüht sein, nicht in Blacklisten zu landen, als Mail Empfänger hat man ganz schön ins Klo gegriffen, wenn eine so wichtige E-Mail nicht ankommt. (Immerhin kann dies ein Hinweis auf einen möglichen Hack sein, einige verdienen mit Webseiten ihr gesamtes Einkommen)

Als Fazi kann man festhalten, daß man sich bei der Google Webmaster Console anmelden sollte, und regelmäßig den Status der eigenen Seite übrprüfen sollte. Neben „Bestrafungen“ kann man dort auch andere wichtige Dinge sehen: Wie gut kann Google die Seite crawlen, kommt es zu Netzwerkproblemen oder vielen 404 Seiten, etc.

Windows Gimp: Sprache umstellen

Geschrieben von everflux am Dezember 4th, 2006

Mich hat es ja schon eine ganze Weile angenervt, daß ich unter Windows andere Menü-Namen und vor allem auch Tastatur-Shortcuts hatte, als unter meinem („natürlich“ englischen Ubuntu Linux).

Das Problem ließ sich erstaunlich einfach lösen: Environment Variable „LANG“ auf „en“ setzen, und schon präsentiert sich der Gimp auch in Englisch.

(Unter Windows geht das Systemweit für den angemeldeten User über „Rechtsklick auf Arbeitsplatz“ dann „Eigenschaften“ „Erweitert“ und „Umgebungsvariablen“)

Busted: Der Porno-Mythos

Geschrieben von everflux am Dezember 4th, 2006

Der Mythos: Pornos machen mehr Lust auf Sex. Frei nach dem Motto: Der Hunger kommt beim Essen, und schließlich gibt sich die Industrie größte Mühe jedes noch so wilde Interesse beim Publikum zu wecken bzw. zu befriedigen.

Befriedigen, ganz genau. Pornos sorgen dafür, daß der Konsument mit sich und dem Porno alleine glücklich wird. Es gibt zwar immer mal wieder den Fall, daß ein Porno gezielt als Mittel zu mehr Inspiration und Abwechslung beim Sex eingesetzt wird, jedoch habe ich schon immer Sinn und Zweck von Pornos bezweifelt. (Und das liegt bestimmt nicht daran, daß ich bisher keinen wirklich aufregenden Porno gesehen habe, oder gar ein Sexmuffel wäre.)

Unterstützung habe ich jetzt in einer aktuellen Studie, die im New York Magazine vorgestellt wurde, erhalten:

But the effect is not making men into raving beasts. On the contrary: The onslaught of porn is responsible for deadening male libido in relation to real women, and leading men to see fewer and fewer women as „porn-worthy.“ Far from having to fend off porn-crazed young men, young women are worrying that as mere flesh and blood, they can scarcely get, let alone hold, their attention.

Pornos wirken also sogar gegen die sexuelle Lust, weil durch das oeberangebot von gut verlesenen, attraktiven und „willigen“ Frauen in den Pornos führt dazu, daß Männer immer weniger Frauen als „porno-Qualität“ bewerten. Ergo: Mit so einer Frau möchte Mann nicht schlafen.

Partner im Porno sind nicht widerwillig, haben keine eigenen Bedürfnisse, und wenn dann auf keinen Fall welche, die Mann nicht gerne erfüllen würde. (Zufälligerweise sind die Wünsche der virtuellen Partnerinen genau die geheimen Wünsche der Porno-schauenden-Kundschaft. Oh, schöne neue Welt.) Ganz davon abgesehen, daß keine (langweilligen) Gespräche über offensichtlich irrelevante Dinge wie die Planung der nächsten Weihnachtsfeier oder der Umdekoration des Wohnzimmers geführt werden müssen. („Ja, ja gibs mir“)

For most of human history, erotic images have been reflections of, or celebrations of, or substitutes for, real naked women. For the first time in human history, the imagesEURTM power and allure have supplanted that of real naked women. Today, real naked women are just bad porn.

Ich sollte wohl mehr „Fernsehen“.

Firefox2: Supercookie, Monstercookie, Public-cookie?!

Geschrieben von everflux am Dezember 3rd, 2006

Firefox 2 glänzt mit vielen neuen Features. Unter anderem auch mit einer Implementierung von Client-side session and persistent storage, welches im Gegensatz von herkömmlichen Cookies erweiterte Möglichkeiten – aber auch Gefahren für die Privatssphäre – bietet.

So ist die neue Storage nicht mehr der normalen Größenbeschränkung für HTTP Cookies unterlegen, kann aktive Inhalte beinhalten(?), und unterliegt in der Spezifikation nicht dem Sicherheitsmodell von HTTP Cookies, so daß Inhalte als „global lese/schreibbar“ deklariert werden können.

Das funktioniert zwar im Firefox 2 noch nicht so richtig, so daß Storage Inhalte mindestens einer second-level Domain zugeordnet werden müssen, aber dies könnte sich unter Umständen ja noch ändern.

Die in meinen Augen sowieso immer reißerische c’t (und somit zu Recht nicht mehr als Fachmagazin anerkannt 😉 ) schreibt in Ausgabe 24/06 Seite 226 ff:

Es ist schwer nachvollziehbar, warum die Mozilla-Entwickler diese bislang wenig beachtete Spezifikation implementiert haben. Um ihre Privatsphäre besorgte Anweder müssen sich künftig zusätzlich zu den bestehenden Schnüffeltricks neugieriger Anbieter und Werbetreibender auch noch mit einem Supercookie auseinandersetzen. oeber die Programmoberfläche lassen sich die Riesenkekse nicht abschalten“.

Das stimmt so nicht ganz. Die Einstellungen für Cookies werden für die erweiterte Session Storage auch angewendet – werden Cookies generell verboten, oder als am Sitzungsende zu löschen deklariert, so gilft dies auch für die erweiterte Storage.

Weiterhin wird – entgegen zur Spezifikation – nicht die Möglichkeit geschaffen, global lese/schreibbare Inhalte zu hinterlegen. Der Sinn dieser halben Implementierung ist mir zwar nicht so ganz klar, aber vielleicht wird in zukünftigen Versionen ja neben einer besseren Konfigurationsmöglichkeit auch vorgesehen die Spezifikation – auf eigenes Risiko – richtig anzuwenden.

Weitere Infos zur Session Storage.


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