Middleman live reload mit Vagrant

Geschrieben von everflux am Januar 31st, 2015

Middleman ist ein static site generator der sich einiges von Ruby-On-Rails leiht, aber eben nur statische Seiten generiert. In vielen Anwendungsfällen ist das auch genau das richtige.

Um die Web-Entwicklung zu erleichtern – vor allem auch mit mobilen Geräten – gibt es das vorzügliche Werkzeug „livereload“. Damit wird im Browser ein reload ausgelöst, wenn sich die Quellen geändert haben. Das spart Zeit und man muss nicht dauernd aus dem Texteditor oder der IDE raus um im Browser einen Reload manuell auszulösen. Zur Integration gibt es zum einen native Browser Extensions, zum anderen kann dies auch über ein JavaScript integriert werden.
Hinter den Kulissen nutzt livereload einen Websocket (ggf. mit Polyfill über Flash) um  den Client dann zu informieren.

Was liegt nun näher, als middleman als static site generator mit livereload zu verbinden. Am besten das ganze noch mit vagrant, so dass man eine isolierte Entwicklungsumgebung hat. Da vagrant mit VirtualBox arbeitet, kommt etwas mehr Komplexität auf einen zu. Der middleman läuft nun nicht mehr auf dem physischen Rechner sondern virtualisiert – damit hat er auch eine andere IP. Einzelne Ports koennen in die virtuelle vagrant Maschine reingereicht werden, das ist für das livereload wegen des Websockets schon mal wichtig. Dazu muss in der vagrant Konfiguration (Vagrantfile) folgender Eintrag vorhanden sein:

#middleman live reload port
config.vm.network :forwarded_port, host: 35729, guest: 35729

Jetzt muss middleman noch konfiguriert werden, dass es auch livereload verwendet:
Im Gemfile für middleman:

gem 'middleman-livereload'

In der middleman Konfigurationsdatei muss nun das livereload konfiguriert werden. Hier ist nun die Besonderheit: Das Livereload Plugin differenziert nicht zwischen der Host-Angabe um das Interface zu bestimmen an den der Websocket Server gebunden wird, und der URL die für den Zugriff auf den livereload Server verwendet wird. Gibt man hier „127.0.0.1“ an, bindet er nur an das lokale Interface in der virtuellen Maschine. Gleiches für „localhost“. Gibt man die externe IP des Hosts an, dann findet das rack-livereload das Interface nicht.

Da hilft als letztes nur noch das „Universalbinding“ – zum Glück ist das auch vom Browser nachher aufrufbar:

activate :livereload, :host => '0.0.0.0', :no_swf => true

Was in meinem Fall noch wichtig war: Das Assset hashing darf nicht ausserhalb der build Konfiguration aktiviert sein, andernfalls wird kein JavaScript beim Middleman-server injected.

Was nun noch wichtig ist: Das von VirtualBox verwendete Filesystem-Mounting unterstuetzt kein notify. Damit muss der middleman server zwingend den Polling-Modus verwenden:

middleman server --force-polling

Der einzige Wermutstropfen: Das funktioniert natürlich dann nur auf dem Entwicklungsrechner. Mit ipad oder Android Telefon im WLAN kommt man mit dem „0.0.0.0“ nicht weit. Aber immerhin funktioniert so das live reload mit vagrant.

PHP: Logging von SQL Queries / PDO Prepared Statements

Geschrieben von everflux am Januar 17th, 2015

Das Debugging von (legacy) PHP Anwendungen kann ganz schoen nervig sein. Da hilft auch der ganze Werkzeugkasten nicht, den man aus anderen Umgebungen gewohnt ist.

Percona Toolkit pt-query-digest auf tcpdump hat mal direkt Probleme bei der Auswertung.

Instrumentierung / AOP von PHP „Anwendungen“ – eher mau. Das einzige was einigermaßen tut, ist ‚runkit‘. Jedoch kann das nicht alles, was man gerne möchte. Insbesondere kann man sich damit nicht an die Konstruktoren von PHP internen Klassen (PDO) anhängen. Damit war der Plan vollständig ohne PHP Code Änderungen auszukommen erst mal dahin.

Aber erst mal die guten Nachrichten: Verwendet man runkit, kann man von mysql_query bzw. mysqli_query schonmal alles mitlesen.

PHP runkit ist schnell aus dem git repo (PECL ist veraltet) installiert:

cd /tmp
git clone git://github.com/zenovich/runkit.git
cd runkit
pecl install package.xml
echo 'extension=runkit.so' >> /etc/php5/fpm/conf.d/20-runkit.ini
echo 'runkit.internal_override = true' >> /etc/php5/fpm/conf.d/20-runkit.ini
echo 'opcache.enable = 0' >> /etc/php5/fpm/conf.d/20-runkit.ini
php5-fpm restart

Danach hängt man ein bisschen Magie in den PHP code und alle mysqli_query Aufrufe werden abgefangen:


if (function_exists("runkit_function_redefine"))
{

  //clean up from cached versions
  if (function_exists('__mysqli_query'))
  {
    runkit_function_remove('__mysqli_query');
  }

  $myqsliDelegate = 'file_put_contents("/tmp/queries.txt", $sql. ";\n", FILE_APPEND); return __mysqli_query($db, $sql);';

  runkit_function_rename('mysqli_query', '__mysqli_query');
  runkit_function_add('mysqli_query', '$db, $sql', $myqsliDelegate);
}

Jetzt kommt noch PDO, auch hier hätte man ja gerne die Prepared-Statements. Hier ist die Besonderheit dass erst die Datenbank die prepared sql statements mit Parametern belebt.
Dazu kann man sich dieser Klasse bedienen: https://github.com/noahheck/E_PDOStatement – die Interpolierung wird dann simuliert.
In meinen Fällen reichte das voll und ganz.
So sieht dann der runkit code für das Logging der PDO Statements mit der Hilfsklasse E_PDOStatement aus, die mir im Property fullQuery die interpolierte Query bereitstellt:



   $pdoDelegate = '$res = $this->__execute(); $query = $this->fullQuery; file_put_contents("/tmp/queries.txt", $query. "; --\n", FILE_APPEND); return $res;';
   runkit_method_rename("E_PDOStatement", "execute", '__execute');
   runkit_method_add("E_PDOStatement", "execute", '',  $pdoDelegate);


Leider muss jetzt noch an den Stellen, an denen das PDO instantiiert wird das E_PDOStatement konfiguriert werden. Normalerweise ist die Anzahl aber überschaubar. Damit nur auf Entwicklerrechnern das Logging aktiviert wird, habe ich noch einen environemnt Check dazu gepackt:


  if ((getenv("environment") === "LOCAL"))
  {
     require_once("lib/E_PDOStatement.php");
     $con->setAttribute(PDO::ATTR_STATEMENT_CLASS, array("E_PDOStatement", array($con)));
  }

Ingress: Axa Shield

Geschrieben von everflux am Januar 10th, 2015

Bei dem augmented Reality Game „Ingress“ von Google gibt es jetzt „Axa Shields“. Es handelt sich dabei um Werbung für die Versicherung „Axa“, deren Logo auch auf dem Schutzschild zu erkennen ist. Im Gegensatz zu der eher lieblosen und nervigen Vodafone-alle-Shops-sind-hässliche-Portale Werbung finde ich das einen gelungenen Schachzug: Es passt dass man als Versicherung ja eben „Schutz“ als Produkt hat. Dazu empfinde ich das Branding angenehm und nicht aufdringlich.

Man kann dass Shield vor allem bei Axa Agentur-Portalen hacken, jedoch auch einfach so, wie hier bei mir:

ingress-axa-shield

Auf der Meta-Ebene finde ich das ganze aber noch viel interessanter: Im Umfeld der Versicherer war schon lange abzusehen dass Änderungen im Auftreten, Umgang mit Kunden und aktuellen technischen Entwicklungen überfällig sind. In letzter Zeit – aber das kann natürlich selektive Wahrnehmung sein – mehren sich für mich die Zeichen für Evolution oder sogar Revolution:

  • Google arbeitet an KFZ Versicherungen: http://blogs.wsj.com/digits/2015/01/08/google-wants-to-sell-you-auto-insurance/
  • Die ING tritt auf der Devoxx auf – in einer Keynote – und stellt dort vor, wie ihr Technologie-Stack und Vorgehen im Wandel ist, gleichzeitig engagiert die ING sich stark in der Angular JavaScript Community und dem Framework mit OpenSource Entwicklungen wie spectINGular
  • Auch die LVM Versicherung mit Stammsitz Münster soll hier nicht fehlen: Seit bereits zwei Jahren sponsort sie die lokale Java Usergroup und stellt Raum und Catering

Eher ideenlos finde ich dagegen die Ideen einiger Versicherer Daten auszuwerten und günstigere KFZ Versicherungen anzubieten, wenn man sich permanent überwachen lässt und im Sinne der Versicherung Wohlverhalten an den Tag legt.

Aldi/Medion Lifetab S8312 lädt nicht / bootet nicht

Geschrieben von everflux am Januar 10th, 2015

Aldi hat ein Android Tablet (Medion Lifetab S8312) für 180 Euro im Angebot gehabt – incl. UMTS und sogar einem Monat mit 1.5GB Volumen direkt dabei. Da ich einen Ersatz für mein Nexus 7 gesucht habe, war das Lifetab S8312 eine gute Wahl: Gutes Display, richtige Größe, UMTS (wenn auch kein LTE) und ein passabler Prozessor. Als Betriebssystem kommt Android 4.4 Kitkat zum Einsatz, ob es jemals ein Lollipop Android 5.0 oder gar ein Cyanogen für das Lifetab S8312 geben wird, steht leider in den Sternen.

Nun zu dem Problem mit dem Lifetab: Als der Akkustand mit 15 Prozent angegeben wurde, hat sich das Tablet ausgeschaltet. Und war tot. Das Lifetab ließ sich nicht mehr starten. Also war die Vermutung dass das Device geladen werden muss – doch auch nach dem Anschluss an das Original Ladegerät von Aldi/Medion passierte nicht. Das S8312 zeigte keine Akku Ladung an, auch bootete es nicht automatisch und das Lifetab ließ sich auch nicht einschalten.

Da es keinen Reset Knopf gibt, habe ich den Standard-Android Trick versucht: Einschalter lange halten. Auch dann ließ sich das Aldi Tablet nicht starten. Manchmal hilft es bei gehaltenem Powerknopf das USB Ladekabel einzustecken. Auch nichts.

Was schließlich geholfen hat: Mit dem original Ladegerät nicht in der Steckdose das USB Ladekabel einstecken und den Einschalter eine Minute festhalten. Dann das Ladegerät in die Steckdose stecken. Dann erst den Einschalter loslassen. Kurz danach erscheint der Akku Ladeindikator.

lifetab-ladebildschirm


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