Firefox langsam und braucht viel Speicher?
Linux/OpenSource, ubuntuusers.de, Web Entwicklung Dezember 6th, 2010Firefox ist an sich ein recht ordentlicher Browser. Die Zeiten in denen er in Punkto Geschwindigkeit und „Schlankheit“ ganz vorne war, sind allerdings vorbei. Aber damit koennen viele gut Leben – Firefox ist recht stabil, die Geschwindigkeit ist auch nicht schlecht und vor allem die Flexibilitaet dank der beinahe unendlichen Fuelle an Erweiterungen (Extensions / Add-Ons) machen den Firefox Browser attraktiv.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es um Entwickler geht, die Firebug mit den dafür ebenfalls verfügbaren diversen Erweiterungen nutzen, oder den Gelegenheitssurfer der dank Adblock-Plus schneller und weniger genervt das Internet konsumieren kann. Für andere Nischen und spezielle Bedürfnisse gibt es ebenso viele Plugins von „Spass“ bis „Produktivität“ ist alles vertreten.
Jedoch wuchs der Neid bei mir wenn ich auf Chrome / Chromium blickte – ich wollte Firefox auch etwas schneller haben. Bekannt für Nachteile bei der Performance sind eben gerade jene Erweiterungen, die einem das Leben so schön erleichtern. Also habe ich einige deaktiviert, es wurde in der tat etwas schneller. Damit war das erledigt. Erfolg!
Bis mir auffiel, dass irgendetwas nicht stimmte. Bei Downloads verschlang Firefox immense Mengen an Speicher – ein Vielfaches dessen, was die Datei selber haben würde. Und auch die CPU Belastung, vor allem bei Downloads, wuchs dramatisch.
Erst hatte ich das Flashplugin in Verdacht – in der Regel trifft man damit den Richtigen, genauso wie pauschal auf Windows schimpfen. Aber daran lag es nicht, ich hatte extra keine Flash Seiten aufgemacht.
Erst als ich alle von Firebug abhaengigen Erweiterungen (und nicht nur Firebug selber) deaktiviert hatte, sowie TamperData und LiveHttpHeaders war endlich alles wie es sein sollte. Firefox brauchte weder Unmengen an Memory noch ging die CPU Last bei Downloads in die Höhe. Welches Plugin tatsächlich verantwortlich war, habe ich nicht mehr untersucht. Vermutlich ist es nicht gut, wenn man Plugins, die Firebug benötigen, aktiviert lässt, aber Firebug selber deaktiviert.
Um mir Arbeit zu sparen (wer moechte schon immer alle Erweiterungen ein- und ausschalten) habe ich mir mittels eine zweiten Firefox Profils das Leben leichter gemacht: Es gibt jetzt ein „dev“ Profil für Entwicklung, da ist dann alles aktiviert, dass sich der Web-Entwickler wünscht. Daneben sind auch deutlich weniger, bzw. andere Bookmarks gesetzt: „Führe mich nicht in Versuchung“.
Um den Entwicklungs-Firefox zu starten, habe ich mir eine zusaetzliche Verknuepfung (mit Werkzeug-Symbol) in der Ubuntu Linux Taskbar angelegt, diese ruft folgendes Kommando auf:
firefox -no-remote -P dev
Mittels „-P“ kann man das Profil auswählen, welches verwendet werden soll, das „-no-remote“ verhindert, dass bei einer bereits gestarteten Firefox Instanz (z.B. des default Profils) lediglich ein neues Fenster aufgemacht wird.
Probiert es mal aus – Kommentare und Feedback erwünscht!
Dezember 6th, 2010 at 22:05
Firebug selbst ist schon fast tödlich und sollte im aktuellen Zustand eher als experimentell statt empfohlen bezeichnet werden.
Dezember 6th, 2010 at 22:13
Deswegen meine Empfehlung zwei verschiedene Profile zu nutzen!
Dezember 6th, 2010 at 22:40
Ab und zu sollte man auch mal das FF-Profil neu machen. deaktvierte oder entfernte Add-ons hinterlassen dennoch Daten, schau mal in about:config.
Dezember 6th, 2010 at 22:57
Das Lösschen von sehr alten Einträgen in der Browserchronik bringt je nach größe auch einen Leistungsgewinn. Aber wichtig ist, dass man danach ein sqlite3 VACUUM ausführt
Dezember 6th, 2010 at 22:59
Ahhh richtig, das hatte ich noch vergessen zu erwähnen – guter Tipp!
Sollte man wirklich machen, vor allem wenn man sein Profil aus Firefox 1 Zeiten bis heute mehrfach migriert, und schon diverse Extensions probiert hat.
Dezember 6th, 2010 at 23:08
Also ich kann nicht behaupten, dass Firefox ein Speicherfresser ist. Im Gegenteil, im Vergleich zu Chromium ist Firefox richtig schlank. Was Firefox wirklich fett macht sind zu viele Addons. Ich habe hier nur drei davon installiert. Damit ist das wichtigste abgedeckt und Firefox frisst auch keinen Speicher.
Dezember 6th, 2010 at 23:16
Das Speicherfressen und die CPU Last von Firefox waren wirklich auf die Fehlkonfiguration der Plugins zurückzuführen. Ich wollte das eigentlich im Artikel deutlich gemacht haben.
Bei Chrome ist das ganze relativ „speicherhungrig“ weil mehrere Prozesse laufen (pro Tab einer). Ich finde das Konzept nicht uninteressant und hätte das auch gerne im Firefox, da es einige Vorteile bzgl. Sicherheit und Skalierbarkeit bietet.
RAM wird eh dauernd billiger.
Dezember 6th, 2010 at 23:26
Ich nutze SSE2-Builds von Firefox und räume regelmäßig die places.sqlite auf. Hilft immens!
Dezember 6th, 2010 at 23:55
Ich verwende schon seit Ewigkeiten mehrere Profile, leider wuchert mein FF Profile Ordner dann doch mit der Zeit etwas über vorallem, da jedes Profil seinen eigenen Cache besitzt.
Daher empfehle ich bei Profilen, wo Cache nicht wirklich benötigt wird diesen zu deaktivieren oder beim beenden des jeweiligen Profils automatisch zu löschen 😉 .
Dezember 7th, 2010 at 01:51
Ich finde es schade, dass Chrome/Chromium hier nur als Referenz für einen schnellen Browser genannt werden. Gut, klar, Chrome braucht Arbeitsspeicher. Auf alten Kisten mit 512 MB ist er deshalb nicht zu empfehlen. Aber ansonsten, auf aktuellen Maschinen, kann ein Firefox 3.6* nicht mithalten. Da geht es auch nicht um Erweiterungen oder so was. Vor allen Dingen die JavaScript-Engine ist bei Chrome einfach phänomenal. Firefox 4 hat zwar deutlich zugelegt, kann aber immer noch nicht mit den aktuellen betas von chrome oder daily builds von chromium mithalten.
Wenn man mal dieses ganze dumme Gewäsch von diesem großem gemeinem Softwarehersteller (Google) weglässt, dann führt in mittelfristiger Zukunft kein Weg an Chromium vorbei – es ist einfach zu gut.
Dezember 7th, 2010 at 07:59
Um die Profile leichter zu ändern nutze ich das Addon Profile-Switcher.
http://www.firefox-browser.de/wiki/ProfileSwitcher
Dezember 7th, 2010 at 10:01
Oder einfach den Default Starter im Panel mit einem -p versehen. Muss man halt bei jedem Start das Profil auswählen
Dezember 7th, 2010 at 10:20
Das man überhaupt manuell an die Sqlite-Daten ran muss um diese Aufzuräumen, ist ein Designfehler sondersgleichen. Das Profil neu zu machen hilft zwar, ist aber irgendwie so der Windows-Weg (aka neu installieren).
Dezember 7th, 2010 at 12:52
Auf meinem Pentium M Notebook mit 512 MB Ram läuft Firefox 3.6 zeimlich zäh im Vergleich zu Chromium oder Opera. Dennoch kann ich nicht auf ihn verzichten, denn dazu ist er einfach zu vielseitig.
Dabei habe ich ihn mir selber kompiliert und extra in der Mozconfig-Datei vorm Kompilieren alles ausgeschlossen, was ich nicht brauche. Zurzeit teste ich die Opera 11 beta und bin positiv überrascht. Das Schriftbild sieht endlich besser aus, und die neue Möglichkeit mit Extensions lässt hoffen.
Dezember 8th, 2010 at 21:06
… nutze Firefox zwar noch, jedoch bevorzuge ich auch Chromium. 🙂
Hier passend zum Thema, noch ein alter Blog-Post:
-> http://suckup.de/blog/2010/02/07/speedup-firefox-3/
Dezember 12th, 2010 at 14:09
Zum Thema Firefox Optimierung (darum ging dieser Beitrag ja eigentlich garnicht, aber wo man schonmal dabei ist…)
Wer Firefox weiter beschleunigen moechte, der sollte im Profil Ordner ( ~/.mozilla/firefox/xyz/ , vorher Firefox beenden) die SqlLite Datenbanken optimieren:
for i in *.sqlite; do echo „VACUUM;“ | sqlite3 $i ; done