Netbeans ist eine herausragende IDE – herausragend durch einfache Bedienbarkeit, gleichzeitig gibt es eine Fülle von Features für den gestressten Entwickler. Und der Preis: Kostenlos! Ob für Java oder PHP Entwicklung, ich möchte Netbeans nicht mehr missen. Besonders für PHP – haben mir die kleinen Tipps und Hinweise doch schon einiges an Nerven gespart. Nicht zu vergessen die erstaunlich gut funktionierende Code-Completion. (Hätte ich bei PHP nie für möglich gehalten.)

Doch es gibt eine Sache, die mich unter Ubuntu in den absoluten Wahnsinn getrieben hat: Ich habe zwei Ubuntu Rechner, einen Server und meinen Arbeitsplatz. Auf dem Server läuft Apache und Mysql – auf meiner Arbeitsstation möchte ich keinen Apache laufen lassen, so dass ich alle Dateien auf den Server lade.

Das ist auch kein Problem, Netbeans hat vorgesorgt und kennt sich offenbar mit den typischen Setups aus. So kann man die PHP Sourcen mit einerm anderen Ordner synchronisieren. (Per NFS habe ich so den Server lokal eingebunden.) Sogar per FTP oder SFTP lassen sich die Sourcen publizieren, um z.B. direkt auf dem „echten“ Webserver arbeiten zu können. Ein echter Segen!

Doch das lokale Synchronisieren schlägt bei mir regelmäßig fehl. Es kommt die Meldung „Copy support failed. Continue?“. Und egal was man dann klickt „yes“ oder „no“ – vom „copy support“ oder Synchronisierung merkt man nicht mehr viel. Selbst, wenn die Fehlermeldung nicht erscheint, werden Dateien bei der Synchronisierung „vergessen“, oder nach einer Änderung lediglich gelöscht aber nicht neu einkopiert. Damit wird die Entwicklung mit Netbeans vom Traum zu einem echten Alptraum. (Manche mögen sagen, dies sei bei PHP der Normalfall, aber ich bin da unreligiös.)
Dies betrifft übrigens auch Windows Entwickler, die per SMB (Windows Netzwerk) ein ähnliches Setup verwenden, wie ich.

Doch es gibt Abhilfe! Denn Netbeans ist „nicht so ganz“ Schuld an der Misere. Genau genommen ist es eine andere Komponente, die Versionsverwaltung. Diese macht etwas Magie und Hokuspokus und bringt damit einiges durcheinander – vor allem scheinbar wenn Netzwerkverbindungen zusätzliche Latenz einbringen. Konfiguriert man Netbeans so, dass es die Ordner bei der Versionsverwaltung ausschließt, sind die Probleme weg.

Dazu geht man in das Netbeans Installationsverzeichnis (bei mir ~/.netbeans/6.7/ ) und legt die Datei „config/Preferences/org/netbeans/modules/versioning.properties“ an. Dort kann man die Pfade aufführen, die bei der Versionsverwaltung komplett ignoriert werden sollen. (Da dort ja sowieso die Sourcen nur hinkopiert werden, macht das in so fern auch Sinn.) In meinem Fall also einfach „/remote“ eingetragen, Netbeans neu gestartet – und gut.