Ein zehntätiger Aufenthalt im Sheraton La Caleta auf Teneriffa geht zuende – meine
Eindrücke und Meinung zum Sheraton Hotel La Caleta finden daher hier ihren Platz.
Das Sheraton La Caleta ist an der Costa Adeje im Süden Teneriffas gelegen. Die
Costa Adeje wurde konzipiert, um einen etwas ruhigeren und exklusiveren Urlaubsort
im Kontrast zu der Playa de Las Americas zu schaffen.
Das Konzept ist sicherlich aufgegangen – nur Hotels ab vier Sternen dürfen
sich in der Costa Adeje ansiedeln. Das Sheraton La Caleta ist das dritte Hotel
das ich nun in einem Urlaub besuchte und ich habe somit ein paar Vergleichsmöglichkeiten.

Vom Hotel aus sind es nur wenige Meter zum Strand, der jedoch zum aktuellen Zeitpunkt
nicht an allen Stellen geeignet ist, um zu Baden. Dies liegt in der Natur
der Insel Teneriffa begründet, die als Vulkaninsel nicht über natürliche
Sandstrände verfügt.
Geht man jedoch die Uferpromenade einige Meter (100-200m) entlang, so gelangt man zu einer kleinen
Badebucht, die über hellen Sand mit sanftem Gefälle den Einstieg in das Meer ermöglicht.

Die Buchung im Sheraton La Caleta erfolgte in der SPG Club Klasse, entsprechend
erfolgte die Unterbringung im fünften Stock des fünfstöckigen Hotels. Das Sheraton
La Caleta ist in einem dunklen, rot-braunen Farbton gehalten, der jedoch
aufgrund der Umgebungshellig nicht zu drückend wirkt.
Die Architektur hebt sich kreativ von anderen Hotels an der Costa Adeje ab,
weckt jedoch Assoziationen an ein Gefängnis oder eine spanische Festung.

Das Doppelzimmer ist auch für zwei Personen – besonders hohe Ansprüche
einmal ausgenommen – geräumig und verfügt über separate Dusche und Badewanne,
sowie einen extra Raum für die Toilette.
Im Sheraton Zimmer ist ein angenehm großer Fernseher vom Bett aus nutzbar, leider
gibt es hier nur wenige deutsche Programme zu Empfangen.

oeberzeugen konnte im Sheraton zweifelsfrei auch die Matratze – „sweet sleeper“
ist ein Komfort, den man so sicherlich nicht in vielen Hotels finden wird,
und ganz besonders nicht in Spanien.

Als Club Gast steht im Sheraton La Caleta die sogenannte Club Loung den Gästen
rund um die Uhr zur Verfügung, Mittags, Nachmittags und Abends werden
dort kleine Snacks gereicht, Abends zusätzlich zu den kostenlosen nicht-alkoholischen
Getränken und Kaffee auch Bier, Sekt, Wein und „harte“ Dinge um sich selber Cocktails zu mixen.

Der Fitness Raum ist für ein Hotel dessen Gruppe sich regelmäßig der Fitness
verschreibt etwas klein geraten, verfügt jedoch über eine sehr moderne Ausstattung.
Ein Personal Trainer ist über das Sheraton La Caleta ebenfalls zu beziehen, sollte
man im Umgang mit den Geräten nicht vertraut sein, oder Hilfe zum richtigen
Start ins Fitness Training benötigen.

Auf dem Hotelgelände sind vier Restaurants untergebracht, darunter ein Japanisches,
ein italienisches, ein spanisches Spezialitätenrestaurant und das „Parador“ in dem
die Halbpension als Buffet stattfindet.

Der umfangreiche SPA Bereich des Sheraton La Caleta ist leider selbst in der Club
Kategorie nicht im Preis inbegriffen, so dass hier pro Person und Tag 20 Euro
zusätzlich zu entrichten sind – angesichts des Zimmerpreises drängt
sich hier zunehmend das Gefühl geschröpft zu werden auf.

Im Sheraton Hotel stehen 2 PCs für den kostenfreien Zugriff auf das Internet zur Verfügung,
davon ist einer den Club Gästen vorbehalten. Leider sind beide Rechner sehr laut
und machen einen unnötigen trägen Eindruck. Immerhin stehen Internet Explorer
und Firefox in der eingeschränkten Windows Umgebung zur Verfügung.

Wer drahtlosen Internetzugang bevorzugt kann diesen zusätzlich erwerben,
auch hier fallen zusätzliche Kosten an, die denen des Erotik-Programmes des Hotelfernsehens
in nichts nachstehen. Auch hier ist es bedauerlich, dass das Sheraton
für Club Gäste nicht zumindest einen Rabatt einräumt.

Anders als die beiden RIU Nachbarhotels verfügt das Sheraton La Caleta nicht über eigene
Tennisplätze, jedoch über eine Minigolfanlage und einen Meerwasser und Süßwasserpool.

Servicequalität und Freundlichkeit des Personals ließen sehr große Wünsche offen.
Bereits das Einchecken schien das Rezeptionspersonal vor unlösbare Aufgaben zu stellen.
In gebrochenem Englisch und halben Spanisch kamen Informationen wie aus einem Feuerwehrschlauch,
unzählige Zettel wurden für einige Sekunden vor die Augen gehalten, dann durch
andere ausgetauscht. Ich fühlte mich wie bei einem Hütchenspiel um Geld – Streß
wollte ich jedoch nicht akzeptieren und die Zettel kann ich mir ja in Ruhe
sonstwann anschauen.
Daher wurde der Wunsch geäußert, man möchte sich doch gerne etwas ausruhen und
die Koffern sollen derweil auf das Zimmer gebracht werden – prompt wurden
Voucher für Getränke ausgestellt.
Man wurde „da hinten“ in die Hotelbar des Sheraton geschickt – mit dem Versprechen
abgeholt zu werden, wenn alles geregelt sei.
Dort hatte der Barkeeper leider keine Motivation Getränke zu reichen bis man
persönlich zu ihm ging und ihm die Bestellung servierte.

Nachdem Getränk waren die nächsten 20 Minuten ereignislos – ich fühlte
mich somit dazu veranlaßt an der Rezeption nach dem Status der Zimmer zu fragen.
Die Dame die ursprünglich den Check-In übernommen hatte war verschwunden.
Ich wurde erneut mit einem „Welcome to the Sheraton La Caleta“ begrüßt –
Deutsch spricht man hier eher homöopathisch.
Ich erklärte die Situation und die Dame hatte alles in wenigen Minuten geregelt.

Auf dem Zimmer wurde mir sofort bewußt, dass die Klimaanlage nicht ordnungsgemäß
funktionierte – 26 Grad Außentemperatur, 28 Grad innen.
Ich sprach also bei der Rezeption vor, dort war inzwischen wieder die wohl
inzwischen vom Check-In erholte Dame anzutreffen. Sie versprach
dass das gecheckt und gefixt würde.

Als ich am Abend gegen 21 Uhr wieder das Zimmer betrat hatte sich nichts geändert.
Wieder tauchte ich also an der Rezeption auf – komisch es gäbe gar keinen
Eintrag zu meiner Reklamation. Aber in 20 Minuten sei alles in Ordnung wurde mir
versprochen.
Und tatsächlich erschien einigen Minuten später ein Techniker, der das Problem in
rund 20 Minuten behob.

Das Personal im Teneriffa Sheraton La Caleta ist leider durchweg eher grimmig,
geht einem nicht aus dem Weg wenn man Essen vom Buffet zum Tisch balanciert
und gibt ausgesprochen gerne falsche Auskünfte. (Seien es Busfahrzeiten,
wie eine zusätzliche Buchung von Halbpension funktioniert, wenn man ursprünglich
nur Frühstück gebucht hatte und weitere Punkte, die absolut unnötig sind.)

Ausnahmen bestätigen die Regel: So traf ich Sebastian wieder, der sich direkt
an mich erinnerte und in der Sheraton Club Lounge sehr freundlich begrüßte.
Er hatte mich im letzten Jahr im RIU Palace Adeje bedient, und gehört
ganz sicher zu der Kategorie Mitarbeiter, denen Kunden wichtig sind,
und die ihren Job augenscheinlich auch gerne machen.

Das Essen in den Restaurants ist sehr unterschiedlich – ebenso Geschmack
und Qualität.
Am besten gefiel mir Frische und Appetitlichkeit, sowie auch der Service
im japanischen Spezialitäten Restaurant, dicht gefolgt von dem Sheraton Restaurant
für spanische Spezialitäten, „La Venta“.
Am schlechtesten hat das italienische Restaurant abgeschnitten, die ein Filet-Steak
„medium“ pragmatischerweise so zubereitet haben, dass das Fleisch von der
einen Seite durch und von der anderen Seite englisch zubereitet wurde.
Biolek hätte sicherlich gesagt: „Interessant, ich wußte garnicht, daß man das
auch so zubereiten kann!“
Das Buffet für die Halbpension bietet einige wenige außergewöhnliche Speisen,
jedoch fand ich die Präsentation der Speisen nicht sehr appetitlich.
Das meiste an „Kleinkram“ liegt in relativ flachen Schälchen – hier rutscht
schnell etwas heraus. Die Oliven lagen stets in viel Flüssigkeit und für alle nicht
heißen oder flüssigen Gerichte (einschließlich Eis!) wurde normales Tischbesteck
zum Portionieren verwendet. Einfach unpraktisch und unnötig fummelig.

Auch was Abwechslung der Speisenauswahl angeht hatte ich hier etwas mehr erwartet,
beim Eis fand ich es im Gegensatz dazu schade, dass die „Grundsorten“
Vanille und Schokolade nur an einem Tag verfügbar waren.
Außergewöhnlich: Für selbst zusammengestellten Salat finden sich Chili–l
und Wallnüsse, da macht Salat Spaß!

Sehr schön ist das separate Frühstück für Club Gäste: Hier ist der Kaffee
um Welten besser, es gibt frisch gepreßten und gekühlten Orangensaft und
die Atmosphäre ist privater, ruhiger, entspannter.
Das Club Frühstück findet am Pool statt, und man kann den herrlichen
Sonnenaufgang auf Teneriffa hier beim Frühstück genießen, statt im „Keller“
zu frühstücken. (Das Parador liegt in einer Art Gewölbe in dem leider
keinerlei Schalldämpfung existiert – schnell kommt hier Anspannung auf,
insbesondere wenn kleinere Kinder quängeln.)

Sauberkeit wird ganz offensichtlich im Sheraton La Caleta groß geschrieben,
hier gab es bis auf einen Tag die Toilette am Pool keinerlei Anlaß zu Kritik.
Auch die Zimmer und die Hotelanlage selber wird fleißig gereinigt und gepflegt.

Ein dickes Minus gibt es leider für die Akustik – mein Zimmer 539 lag zum
Innehof des Sheraton La Caleta gerichtet – hier fand jeden Abend Livemusik statt, die selbst bei geschlossener
Balkontür mehr als Zimmerlautstärke erreichte.
Nachdem meine Klimaanlage dann wieder den Geist aufgab – diesmal aber endgültig
und mit einem Zapp! dass die Sicherungen flogen – war ich zur Kühlung
Abends darauf angewiesen die Balkontür offen zu lassen.
Selbst nach dem offiziellen Ende der Musik haben hier einige Gäste
sehr ausgelassen gesoffen gefeiert und an Schlaf war vor 2 Uhr nicht zu denken.

Hier empfehle ich für zukünftige Gäste des Sheraton La Caleta Zimmer mit niedrigen
geraden Nummern zu nehmen, diese befinden sich dann auf der Außenseite
des Sheraton La Caleta, die zum daneben gelegenen H10 Hotel Adeje gelegen sind.
(Denn das auf der anderen Seite gelegene RIU Palace hat ebenfalls Live-Musik, die zwar
die RIU Palace Gäste nicht stört aber ggf. zu Beeinträchtigungen
führen könnte.

Für Urlauber, die sich überlegen auf Teneriffa Urlaub zu machen, empfehle
ich in jedem Fall die Costa Adeje. Hier ist es wirklich sauber,
man fühlt sich sicher und gut aufgehoben.

Für mich stellt sich zukünftig die Frage, ob ich in das RIU Palace gehen würde,
oder wieder in das Sheraton La Caleta.
Sehr große Pluspunkte bekommt das RIU Palace Adeje in jedem Fall für umsichtiges,
freundliches und zum großen Teil deutsch sprechendes Personal.

Sehr schön im Sheraton La Caleta ist die Club Lounge, die es jedoch nur
bei der Club Kategorie gibt.
Preis/Leistung ist im RIU sicherlich besser als im Sheraton, dafür
ist man im Sheraton – bei richtigen Zimmern – eher privat und unter sich.

Einen Überblick über Apartments und Hotels der Region findet sich auch hier: La Caleta.